Humboldt nur als Botaniker zu bezeichnen, würde zu kurz greifen. Er stellte als Erster die Pflanzen in den Gesamtzusammenhang ihrer Umgebung und der daraus resultierenden Einflüsse wie Boden, Klima, Höhenstufe, etc.

Besonders auf seinen Forschungsreisen nach Südamerika in den Jahren 1800 bis 1804 legte er den Grundstein für das ökologische Grundverständnis nachfolgender Generationen bis heute. Er zeichnete Höhenprofile mit den jeweils vorkommenden Arten. Er erforschte den Chimborazo in Ecuador bis fast zum Gipfel (die Erstbesteigung gelang erst Edward Whymper im Jahr 1880) und beschrieb die Höhenkrankheit.

Er erkannte und kritisierte bereits damals die schädlichen Einflüsse des Menschen auf die Umwelt, z.B.  durch Abholzung von Regenwäldern.

Mit seiner Heimatstadt Berlin pflegte er eine Hassliebe – wohler fühlte er sich in Paris, wo er viele Jahre verbrachte. Die letzten Jahre seines Lebens widmete er sich seinem wissenschaftlichen Vermächtnis im fünfbändigen «Kosmos» (erschienen 1845 – 1862).

 

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