Bild des Monats Januar 2021: Leonhart Fuchs (1501 - 1566)

Heute möchte ich einen der «Väter der Botanik» vorstellen. Fuchs wurde in der kleinen schwäbischen Stadt Wemding geboren und durchlief die damals übliche Ausbildung als Universalgelehrter (Studium von Philosophie, Griechisch, Latein, Hebräisch und Medizin). Den Grossteil seiner Karriere verbrachte er in Tübingen, wo er 7 x Rektor der Universität war. Neben Vorlesungen bot er als Neuheit für die angehenden Ärzte auch botanische Exkursionen an und legte einen der ersten botanischen Gärten in Deutschland an.
Sein Hauptwerk, das "New Kreuterbuch“ erschien in lateinischer Sprache 1542 ("De historia stirpium commentarii", übersetzt "Kommentare zur Geschichte der Pflanzen"), die erste deutsche Übersetzung 1543. Dieses klassische Werk der botanischen Literatur enthielt eine systematische Darstellung von rund 400 Wildpflanzen und über 100 Nutz- und Zierpflanzen, zum ersten Mal methodisch beschrieben - mit der Berücksichtigung des Standortes, mit botanischen Beschreibungen, Blütezeiten und medizinischen Verwendungsmöglichkeiten ("Krafft und Würckung".)
Nach Fuchs ist die Gattung Fuchsia benannt, die zur Familie der Nachtkerzengewächse gehört. Sie ist mit 100 Arten in Amerika von Feuerland bis Mexico verbreitet – und bei uns als beliebte Zierpflanze bekannt.
Mein Foto der Fuchsia magellanica stammt aus dem temperierten Regenwald in Chile.
Bild des Monats Februar 2021: Gelber Affodil (Asphodeline lutea)

Ich möchte ab diesem Jahr den Februar dazu nutzen, die mediterrane Flora vorzustellen. Der Mittelmeerraum ist durch ein Klima mit heissen, trockenen Sommern und kühlen, nassen Wintern gekennzeichnet. Geophyten sind Pflanzen, die ungünstige Lebensbedingungen mit Hilfe unterirdischer Organe überstehen, das können Zwiebel, Knollen oder sogenannte Rhizome sein. Diese Organe speichern Nährstoffe und tragen die Erneuerungsknospen für das folgende Jahr. Die Liliengewächse sind typische Beispiele dafür.
Die vorgestellte Pflanze des Monats heisst in der Gärtnersprache Junkerlilie, sie kann auch in unseren Breitengraden gepflanzt werden. Die Wildform ist im zentralen und östlichen Mittelmeerraum verbreitet (Italien, Balkan, Türkei). Die stattliche Pflanze (Höhe bis 1 m) wächst in Garriguen und Felsfluren, die Blütezeit ist März bis Juni.
Die weiss blühenden Affodil (Gattung Asphodelus) sind schon den Menschen in der Antike aufgefallen: die griechische Mythologie stellte sich die Unterwelt mit Asphodelus-Wiesen vor.
Die grosse Familie der Liliengewächse wurde in den letzten Jahren von der Wissenschaft aufgegliedert, die Pflanze gehört heute zu den Grasbaumgewächsen (Xanthorroeaceae).
Mein Bild stammt von der Gargano-Halbinsel in Apulien.