Zervixkrebs: Chemo-Radiotherapie senkt Mortalität
- m -- Green JA, Kirwan JM, Tierney JF et al. Survival and recurrence after concomitant chemotherapie and radiotherapie for cancer of the uterine cervix: a systematic review and meta-analysis. Lancet 2001 (8. September); 358: 781-6 [Link]
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- infomed screen Jahrgang 5 (2001)
, Nummer 11
Datum der Ausgabe: November 2001
Frühere Studien ergaben Hinweise, wonach die Kombination einer Chemotherapie mit einer Radiotherapie die Prognose des Zervixkarzinoms verbessern kann. Diese Metaanalyse berücksichtigte Daten von 3'611 Patientinnen aus 19 randomisierten Studien, in denen eine solche Kombinationstherapie mit einer Radiotherapie allein verglichen wurde. Die behandelten Frauen waren zum Teil operiert worden, zum Teil nicht. Für eine Chemotherapie wurde am häufigsten Cisplatin (Platinol® u.a.) eingesetzt. Verglichen mit einer Radiotherapie allein verbesserte sich unter der Kombinationstherapie die Überlebensdauer insgesamt um 12%, die progressionsfreie Überlebenszeit um 16%. Lokal- und Fernmetastasen traten um 40% seltener auf. Die Chemo-Radiotherapie hatte aber signifikant häufiger hämatologische und gastrointestinale Nebenwirkungen als eine Radiotherapie.(BW)
Auf Grund einer Stellungnahme des amerikanischen «National Cancer Institute», wonach Patientinnen mit einem Zervixkarzinom grundsätzlich mit gleichzeitiger Chemo-Radiotherapie behandelt werden sollten, fassten die Studienverantwortlichen Ergebnisse von 19 randomisierten Studien an Patientinnen im Stadium FIGO IB-IVA zusammen: Von einem Total von 3'656 Patientinnen konnten 78% bezüglich Überleben, 99% bezüglich progressionsfreiem Überleben und 87% bezüglich Metastasen (lokal und fern) ermittelt werden. Sie kommen zum Schluss, dass sowohl progressionsfreies als auch Gesamt-Überleben durch Chemo-Radiotherapie signifikant verbessert werden – gleichgültig ob mit oder ohne Platin. Erstaunlich ist hier die signifikante Verminderung der Metastasenrate und zwar nur bei gleichzeitiger Chemo-Radiotherapie. Auch hier ist die Schwäche jeder Metaanalyse, das heterogene Patientengut, ein Problem. Dieses Behandlungskonzept hat also für Patientinnen Gültigkeit, die an lokal fortgeschrittener Krankheit leiden, ohne extrapelvinen Befall.
Peter Forrer
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