Rollschuhfahren: Kluge Köpfe schützen sich
- a -- Osberg JS, Stiles SC. Safety behavior of in-line skaters. Inj Prev (September); 6: 229-31 [Link]
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- infomed screen Jahrgang 5 (2001)
, Nummer 4
Datum der Ausgabe: April 2001
Studienziele
Rollschuhfahren («In-line Skating») erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Da Stürze häufiger sind als Kollisionen mit anderen Personen oder Fahrzeugen, können viele Verletzungen durch einfache Schutzmassnahmen vermieden werden. In dieser Studie wurde untersucht, wie risikobewusst sich Rollschuhfahrer und -fahrerinnen verhalten.
Methoden
In Boston wurden 141 Kinder und Jugendliche sowie 2'069 Erwachsene beim Rollschuhfahren beobachtet; rund zwei Drittel der Personen waren männlich, ein Drittel weiblich. Je nach Können wurden sie als ungeübte, mittelmässige oder fortgeschrittene Fahrer und Fahrerinnen eingestuft. Man untersuchte, wer Helm, Ellbogen-, Handgelenk- oder Knieschutz trug und wo Rollschuh gefahren wurde.
Ergebnisse
6% der Rollschuhfahrenden benützten einen Helm, 10% Ellbogenschoner, 23% Knieschoner und 61% Handgelenkschutz. 37% verzichteten auf jeglichen Schutz. Die Gruppe der mittelmässigen Fahrer und Fahrerinnen, 84% des Studienkollektivs, zeigte die schlechteste Tragedisziplin. Verglichen mit den Frauen verwendeten die Männer seltener Helm und Gelenkschutz und fuhren auch häufiger auf Strassen als auf Gehsteigen oder Fahrradwegen. Analysierte man die Altersgruppen, fielen vor allem die Jugendlichen auf, bei denen 63% keinen Schutz verwendeten; am risikoärmsten verhielten sich Kinder und die über 50jährigen.
Schlussfolgerungen
Viele Skaterinnen und Skater schützen sich nicht genügend; jüngere Männer gehen in dieser Hinsicht die grössten Risiken ein. Allgemein sollte auch das Helmtragen propagiert werden, da Schädel-Hirn-Verletzungen besonders tragische Folgen haben können.(PK)
Jugendliche und junge Männer verhalten sich beim Skaten risikoreicher und schützen sich weniger als Frauen, Kinder und ältere Leute. Dies ist auch aus anderen Studien und von anderen Sportarten bekannt und erstaunt nicht. Die Gefahr von Verletzungen ist aber allen Rollschuhfahrenden mindestens zum Teil bewusst, tragen doch 60%, auch 55% der Männer, einen Handgelenkschutz, um die häufigste Verletzung zu verhindern. 5 bis 6% der Verletzungen betreffen aber den Kopf, mit möglichen schwerwiegenden Folgen. Auf einer Notfallstation musste bei 6% der verletzten Skaterinnen und Skater eine Schädel-Computertomografie durchgeführt werden. Dies scheint vielen nicht bewusst zu sein, tragen doch nur knapp 6% einen Helm, mit geringen Unterschieden in den verschiedenen Gruppen.
Peter Koller
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