Wenn die Kühe von den Alpweiden ins Tal zurückgekehrt sind, erblühen die weissen Sterne der Silberdistel. Diese Pflanze misst mit ihren Hüllblättern den Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Nur bei schönem, trockenem Wetter öffnen sich die Blüten und sind so für Berggänger ein zuverlässiger „Wetterprophet“.

Die Silberdistel blüht von August bis Oktober auf mageren Wiesen und Weiden im ganzen Alpengebiet und im Jura. Der lateinische Name stammt aus dem Mittelalter und ist wahrscheinlich von Karl dem Grossen abgeleitet (acaulis bedeutet stengellos, was nicht ganz stimmt, denn die Pflanze wird bis zu 30 cm hoch). Wie alle volkstümlichen Pflanzen hat sie noch eine Reihe weiterer Namen (Auswahl aus Wikipedia): Eberdistel, Große Eberwurz, Jägerbrot, Wiesenkas, Alpenkas, Barometerdistel, Frauendistel, Wasserwurz, Karlsdistel, Wetterdistel.

Die Wurzel enthält einen weissen Milchsaft und wird als Naturheilmittel bei Magenverstimmung, Erkältungen und anderen Leiden angewendet. Die Böden der Blütenkelche wurden früher wie Artischocken gekocht und gegessen.