• Metformin/Insulin schlechter als Metformin/Sulfonylharnstoff?
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 24. Juli 2014

In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von über 14’600 Diabeteskranken analysiert (zu über 95% waren es Männer), denen man zusätzlich zu Metformin entweder ein Insulin oder einen Sulfonylharnstoff verordnet hatte. Dabei zeigte sich, dass der primäre Endpunkt – das Auftreten eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder Todesfalls – unter Metformin/Insulin signifikant häufiger eingetroffen war als unter Metformin/Sulfonylharnstoff (43 gegenüber 33 Ereignissen pro 1000 Personenjahren). Der signifikante Unterschied beruhte vor allem darauf, dass die Gesamtmortalität bei Metformin/Insulin deutlich höher lag (34 gegenüber 23 Todesfällen pro 1000 Personenjahren).


  • Überempfindlichkeitsreaktionen bei Ferumoxytol (Rienso®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 15. Juli 2014

Für Ferumoxytol, ein Medikament zur intravenösen Eisensubstitution bei chronischer Niereninsuffizienz, gelten in Kanada neue Anwendungseinschränkungen: so ist das Mittel nun kontraindiziert bei Personen, die gegenüber einem anderen parenteralen Eisenpräparat bereits überempfindlich reagiert haben oder die eine Allergie gegen irgendwelche zwei oder mehrere Medikamente aufweisen. Bei Ferumoxytol wurden bei bis zu knapp 4% der Behandelten Überempfindlichkeitsreaktionen mit Juckreiz, Urtikaria oder anderen Hautausschlägen beobachtet. Auch schwerwiegende anaphylaktische Reaktionen sind vorgekommen, in Kanada allein über 20 Fälle innerhalb eines Jahres, wovon zwei mit tödlichem Ausgang.


  • Depotneuroleptika: Paliperidon (Xeplion®) nicht wirksamer als Haloperidol (Haldol®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 8. Juli 2014

Bei 290 Patienten und Patientinnen mit einer Schizophrenie oder einer schizoaffektiven Erkrankung wurden die beiden intramuskulär verabreichten Depotneuroleptika Paliperidon-Palmitat und Haloperidol-Decanoat doppelblind miteinander verglichen (als Hauptmetabolit von Risperidon gehört Paliperidon zur Gruppe der atypischen Neuroleptika). Die Beobachtungszeit betrug im Median 1â…“ Jahre. Den primären Studienendpunkt bildeten jegliche Ereignisse, die sich unter «Therapieversagen» einordnen liessen, was in der Paliperidon-Gruppe bei 33,8% und in der Haloperidol-Gruppe bei 32,4% der Behandelten eintraf. Hinsichtlich Nebenwirkungen fielen bei Paliperidon die Gewichtszunahme, bei Haloperidol der stärkere Akathisie-induzierende Effekt auf.



Frühere BDN-Texte zu Paliperidon:

  • Saquinavir (Invirase®): Neue Richtlinien bezüglich QT- und PR-verlängernder Wirkung
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 2. Juli 2014

Saquinavir ist ein HIV-Proteasehemmer und wird immer mit Ritonavir (Norvir®, ebenfalls ein HIV-Protease-hemmer) kombiniert, das als starker CYP3A4-Hemmer wirkt und damit die biologische Verfügbarkeit von Saquinavir verbessert («geboostetes» Saquinavir). Saquinavir kann dosisabhängig eine Verlängerung des QT- und PR-Intervalls verursachen. Deshalb wurden die Dosierungsempfehlungen angepasst: Bei bislang unbehandelten HIV-Infizierten sollte Saquinavir während der ersten Woche nurmehr in reduzierter Dosis von 2‑mal 500 mg/Tag verabreicht werden, ehe auf die übliche Dosis von 2-mal 1000 mg/Tag erhöht wird; bei diesen Patienten und Patientinnen soll man zudem, ebenfalls als neue Empfehlung, nach 10 Tagen eine Kontroll-EKG durchführen.


In Deutschland verschickter «Dear Doctor Letter»: Saquinavir: neue Sicherheitsinformationen zu EKG-Kontrollen