• Docetaxel (Taxotere® u.a.): Vorsicht vor dem Alkoholgehalt
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 24. Juni 2014

Infusionslösungen von Docetaxel, einem Taxan zur Behandlung zum Beispiel des Mamma-, Bronchus- oder metastasierenden Prostatakarzinoms, enthalten als Hilfsstoff Ethanol (je nach Präparat in unterschiedlicher Menge). Deshalb kann während oder nach der Infusion unter Umständen ein Betrunkenheitsgefühl auftreten. Auch ist der Ethanolgehalt von Docetaxel-Infusionslösungen zu berücksichtigen, wenn eine Situation besteht, bei der eine Alkoholeinnahme im Prinzip zu vermeiden wäre (wegen anderer ZNS-dämpfender Medikamente, geplanter Autofahrt u.a.).



«pharma-kritik»-Text: Docetaxel

  • Priapismus unter Methylphenidat (Ritalin® u.a.)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 20. Juni 2014

Swissmedic hat eine Information verschickt, dass Methylphenidat in seltenen Fällen zu einem Priapismus führen könne. Sie stützt sich dabei auf eine Mitteilung der FDA, die vor einigen Monaten veröffentlicht wurde. Betroffen seien sowohl Knaben wie erwachsene Männer gewesen. Der Priapismus sei unter verschiedenen Umständen vorgekommen, das heisst nach einer Dosiserhöhung von Methylphenidat, aber auch nachdem das Medikament vorübergehend oder vollständig gestoppt worden war. Es wird davor gewarnt, dass man ohne Bedenken zum Beispiel auf Atomoxetin (Strattera®) als Alternativsubstanz wechseln würde; unter Atomoxetin seien ebenfalls Fälle eines Priapismus beobachtet worden, wie es scheint, sogar häufiger als unter Methylphenidat.



«pharma-kritik»-Texte: MethylphenidatAtomoxetin und Vorsicht mit Methylphenidat

  • Begünstigt Sildenafil (Viagra® u.a.) Melanome?
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. Juni 2014

Eine verminderte Aktivität des Phosphodiesterase-Typs 5 (PDE-5) scheint über eine Beeinflussung von intrazellulären Signalwegen die Melanom-Entstehung fördern zu können. Diese Hypothese wird durch das Resultat einer prospektiven Kohortenstudie unterstützt. Knapp 1400 Männer, die wegen einer erektilen Dysfunktion den PDE-5-Hemmer Sildenafil verwendet hatten, wurden mit knapp 25’000 Männern verglichen, die kein Sildenafil eingesetzt hatten. Dabei ergab sich in der Sildenafil-Gruppe ein signifikant erhöhtes Melanom-Risiko, mit einer «hazard ratio» (HR) von 1,84 (95% CI, 1,04–3,22) für diejenigen, bei denen der Sildenafil-Gebrauch «kürzlich» erfolgt war, und einer HR von 1,92 (95% CI, 1,14–3,22), wenn er «irgendwann» stattgefunden hatte. Bei anderen malignen Hauttumoren, dem Plattenepithel- und dem Basalzellkarzinom, fand man in der Sildenafil-Gruppe keine erhöhte Inzidenz.


Kurzfassung der Studie aus dem «JAMA Internal Medicine»: Sildenafil Use and Increased Risk of Incident Melanoma in US Men

Frühere BDN-Texte zu Sildenafil: