• Akutes Leberversagen unter Quetiapin (Seroquel® u.a.)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 31. Mai 2014

In der aktuellen Ausgabe des «Canadian Adverse Reaction Newsletter» wird über Fälle von akutem Leber-versagen berichtet, die sich unter einer Behandlung mit Quetiapin ereignet haben. Darunter sind drei relativ gut dokumentierte Fälle, die alle auch einzeln publiziert worden sind. In zwei dieser drei Fälle führte das Leber-versagen zum Tod; beides waren Frauen, wobei die eine 1 Monat lang eine Quetiapin-Dosis von 100 mg/Tag, die andere während 9 Tagen eine Dosis von 2-mal 12,5 mg eingenommen hatte.


Text aus dem «Canadian Adverse Reaction Newsletter»: Quetiapine and acute liver failure

«pharma-kritik»-Text: Quetiapin

  • Acetylcystein (Fluimucil® u.a.) bei Lungenfibrose enttäuschend
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 23. Mai 2014

Vor zwei Jahren haben wir an dieser Stelle schon über die PANTHER-IPF-Studie berichtet, eine Untersuchung, in der man bei idiopathischer Lungenfibrose die Dreierkombination von Prednison, Azathioprin (Imurek® u.a.) und Acetylcystein mit einer Acetylcystein-Monotherapie (600 mg/Tag) und mit Placebo verglichen hatte. Nachdem sich die Therapie mit der Dreierkombination als eher nachteilig gezeigt hatte, wurde dieser Behandlungsarm geschlossen und nur noch der Vergleich zwischen Acetylcystein und Placebo weitergeführt, dessen Resultat nun vorliegt: Nach gut 1-jähriger Behandlung fand sich beim primären Endpunkt, der Abnahme der forcierten Vitalkapazität (FVC), kein signifikanter Unterschied. Auch beim 6-Minuten-Gehtest und bei «harten» Endpunkten wie Exazerbationshäufigkeit und Mortalität liess sich mit Acetylcystein kein signifikant besseres Resultat erzielen.


Studie aus dem «New England Journal of Medicine»: Randomized Trial of Acetylcysteine in Idiopathic Pulmonary Fibrosis

  • Leberschäden unter Temozolomid (Temodal®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 13. Mai 2014

Mit einem «Dear Doctor Letter» erinnert die kanadische Arzneimittelbehörde daran, dass Temozolomid – ein Zytostatikum zur Behandlung von hochmalignen Hirntumoren – Leberschäden hervorrufen kann. Seit der Einführung von Temozolomid vor zwanzig Jahren seien 44 Fälle eines Leberschadens bekanntgeworden, wovon 19 tödlich geendet hätten. Leberschäden beobachtete man sowohl unter laufenden als auch nach abgeschlossenen Behandlungen mit Temozolomid.


Mitteilung von «Health Canada»: Temozolomide –€ Risk of Liver Problems

  • Irreführende Guidelines am Beispiel von Dronedaron (Multaq®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 7. Mai 2014

Sowohl in den europäischen als auch amerikanischen und kanadischen Guidelines, die zum Vorhofflimmern publiziert worden sind, wird Dronedaron als Substanz genannt, die zur Rhythmuskontrolle eingesetzt werden könne. Wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, gibt es dafür aber kaum Evidenz. Wenn man strikt die GRADE-Kriterien anwendet («Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation») – eine allgemein empfohlene Methode bei der Abfassung von Guidelines –, zeichnet sich für Dronedaron insgesamt ein negatives Bild, so dass dessen Verwendung bei Vorhofflimmern als nicht gerechtfertigt erscheint. Dass die Guidelines weniger streng formuliert seien, dürfte mit den finanziellen Verflechtungen zusammenhängen, die zwischen den verantwortlichen Expertengruppen und der Herstellerfirma bestanden haben.





«infomed-screen»-Text (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Medizinische Guidelines und Interessenkonflikte