• Kapillarlecksyndrom unter Filgrastim (Neupogen® u.a.) und Pegfilgrastim (Neulasta®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 27. August 2013

Filgrastim (G-CSF) und Pegfilgrastim werden bei Zytostatika-bedingter Neutropenie und zum Teil auch bei der Stammzellspende zur Mobilisierung von Blutstammzellen verwendet. Wie in einem aktuellen «Dear Doctor Letter» beschrieben, können diese beiden Substanzen zu einem Kapillarlecksyndrom («capillary leak syndrome») führen, das durch Hypotonie, Ödeme und Hypoalbuminämie gekennzeichnet und potentiell tödlich ist.



«pharma-kritik»-Übersicht zu Filgrastim: G-CSF und GM-CSF

  • Brustkrebsrisiko durch Kalziumantagonisten?
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 21. August 2013

In einer Fall-Kontroll-Studie wurde untersucht, ob Antihypertensiva mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko verbunden sind. Dabei zeigte sich bei Frauen, die an einem Mammakarzinom erkrankt waren, eine signifikante Verbindung mit einer langfristigen, das heisst mindestens 10 Jahre dauernden Einnahme von Kalziumantagonisten, wobei sich die «Odds Ratio» abhängig vom Tumortyp zwischen 2,4 und 2,6 bewegte; ein Zusammenhang liess sich bei allen Typen von Kalziumantagonisten nachweisen, nicht jedoch bei anderen Antihypertensiva-Klassen.Â…

Schon in den 1990er Jahren waren Daten vorgelegt worden, die auf ein verstärktes (Brust-)Krebsrisiko durch Kalziumantagonisten hinwiesen; die Hypothese wurde danach verworfen, dürfte nun aber wiederbelebt werden.

Kurzfassung der Studie aus dem «JAMA Internal Medicine»: Use of Antihypertensive Medications and Breast Cancer Risk Among Women Aged 55 to 74 Years

  • Finasterid (Proscar® u.a.) zur Prostatakrebs-Prophylaxe: Keine Mortalitätssenkung
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 16. August 2013

Im sogenannten «Prostate Cancer Prevention Trial» hatte man über 18’000 Männer 7 Jahre lang entweder Finasterid (5 mg/Tag) oder Placebo einnehmen lassen. Nun sind die Langzeitergebnisse dieser Studie ver­öffentlicht worden, die sich auf eine 18-jährige Beobachtungsdauer stützen. Es bestätigte sich dabei das bis­lang Bekannte – dass Finasterid das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, signifikant reduziert (von 14,9 auf 10,5%), jedoch der Anteil höhergradiger Prostatakarzinome (Gleason-Score ≥ 7) im Vergleich zu Placebo zunimmt. Zusätzlich erlaubt die aktuelle Analyse nun einen Blick auf die Gesamtsterblichkeit, die – aus­gedrückt als 15-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit – in beiden Gruppen praktisch identisch war (78,0 bzw. 78,2%).


Kurzfassung der Metaanalyse aus dem «New England Journal of Medicine»: Long-Term Survival of Participants in the Prostate Cancer Prevention Trial 

  • Metoclopramid (Paspertin® u.a.) restriktiver verwenden
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 12. August 2013

Wegen der neurologischen (und anderen) Nebenwirkungen, die unter Metoclopramid auftreten können, hat sich die europäische Arzneimittelbehörde EMA für stärkere Einschränkungen ausgesprochen, die bei der Verschreibung gelten sollen. So wird geraten, Metoclopramid nur noch für maximal 5 Tage zu verordnen, die Tagesdosis auf 0,5 mg/kg zu limitieren und Metoclopramid bei unter 1-jährigen Kindern nicht mehr einzusetzen.



  • Herzinfarkt-Risiko unter Dabigatran
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 8. August 2013

Über ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko unter Dabigatran haben wir schon früher berichtet. Jetzt kommen weitere Analysen hinzu:

Gemäss einer neuen Meta-Analyse erhöht Dabigatran (Pradaxa®) gegenüber Vergleichssubstanzen das Risiko eines Herzinfarkts um 48%. Die Analyse beruht auf allen randomisierten Studien, die mit Dabigatran bei Personen mit Vorhofflimmern, venösen Thrombosen oder koronarer Herzkrankheit durchgeführt wurden.

Eine weitere Analyse, die vor kurzem vorgestellt wurde, kommt ebenfalls zum Schluss, unter der höheren Dabigatran-Dosis (2x 150 mg/Tag) träten signifikant mehr Herzinfarkte auf als unter traditionellen Antikoagulantien (Warfarin). Die Autoren dieser Arbeit vertreten die Meinung, ihre Analyse zeige für die niedrigere Dabigatran-Dosis (2x 110 mg/Tag) einen Verdacht auf ein erhöhtes Risiko, für die höhere Dosis jedoch einen eindeutigen Zusammenhang. (In der Schweiz wird grundsätzlich die höhere Dosis empfohlen.)

Link zum Text in theheart.org

Link zu unserem früheren Text "Mehr Herzinfarkte unter Dabigatran"

  • Padma 28: Nutzen unsicher
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 1. August 2013

Eine Cochrane-Analyse hat sich mit Padma 28 und seiner Wirkung bei Claudicatio intermittens befasst. Die Schlussfolgerung lautet, gesamthaft sei die Evidenz einer vorteilhaften Wirkung bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit nicht genügend, um eine routinemässige Anwendung dieses Mittels zu empfehlen.