• Echinacea zeigte keine Wirkung bei Erkältung
  • Verfasst von:
  • Datum: 27. Dezember 2002

Präparate, die Extrakte von Echinacea-Pflanzen enthalten, sollen sich zur Behandlung von Erkältungskrankheiten eignen, wie etliche Studien und zusammenfassende Arbeiten – darunter eine systematische Übersicht der Cochrane-Gruppe – vermuten lassen. Eine soeben veröffentlichte Doppelblindstudie mit 142 Personen, welche die methodologisch beste Untersuchung zu sein scheint, kommt nun zum gegenteiligen Resultat: Eine Behandlung mit Echinacea, innerhalb von 24 bis 36 Stunden nach dem Auftreten einer Erkältung begonnen, linderte Nasen- und Rachensymptome, Husten, Fieber, Muskelschmerzen sowie andere Erkältungsbeschwerden nicht besser als Placebo. Auch bei der Krankheitsdauer war kein Unterschied zu erkennen; unter Echinacea waren es im Durchschnitt 6,3 Tage, unter Placebo 5,8 Tage, bis sich die Behandelten wieder erholt fühlten.

Volltexte der Studie und des begleitenden Editorials aus «Annals of Internal Medicine»:
http://www.annals.org/issues/v137n12/full/200212170-00006.html
http://www.annals.org/issues/v137n12/full/200212170-00015.html

Abstract der Cochrane-Übersicht:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=10796553&dopt=Abstract

  • Triptane können relativ schnell zu medikamenteninduzierten Kopfschmerzen führen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 20. Dezember 2002

In einer Studie analysierte man den Kopfschmerzmittel-Gebrauch bei 96 Personen, die unter medikamenteninduzierten Kopfschmerzen litten. Dabei ergab sich, dass Triptane (z.B. Sumatriptan = Imigran®, Zolmitriptan = Zomig®) am schnellsten medikamenteninduzierte Kopfschmerzen hervorrufen: im Mittel reichen 18 Triptan-Einzeldosen pro Monat, über eine Zeit von 1,7 Jahren eingenommen; bei den Ergotaminen waren es 37 Einzeldosen während 2,7 Jahren, bei den Analgetika 114 Einzeldosen während 4,8 Jahren. Bei übermässiger Verwendung von Triptanen scheint sich vor allem eine Zunahme von migräneartigen Kopfschmerzen bzw. von Migräneattacken zu entwickeln. Es wird deshalb für Triptane empfohlen, eine monatliche Limite von zehn Einzeldosen nicht zu überschreiten.

Volltext der Studie aus «Neurology»:
http://www.neurology.org/cgi/content/full/59/7/1011?ijkey=3xzSnm8ATa902

«pharma-kritik»-Nummern zu den verschiedenen Triptanen (z.T. nur mit Abonnement/Passwort zugänglich):

http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk12a-98.html
http://www.infomed.org/pharma-kritik/abo/pk01b-01njs.html
http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk01b-02.html

Früherer BDN-Text zu Triptanen:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn23.html

  • Epoetin alfa (Eprex®) soll bei Niereninsuffizienz nicht mehr subkutan verabreicht werden
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 13. Dezember 2002

Wie im BDN #54 berichtet, kann Epoetin alfa eine Aplastische Anämie («Pure red cell aplasia») verursachen, indem Antikörper gegen Erythropoietin gebildet werden. Fast alle Fälle betrafen Personen mit einer chronischen Niereninsuffizienz, bei denen Epoetin alfa subkutan gespritzt wurde. In Grossbritannien wird nun unter den Anwendungsvorschriften die Änderung eingeführt, dass bei chronischer Niereninsuffizienz die subkutane Verabreichung von Epoetin alfa kontraindiziert und nur noch die intravenöse Gabe zulässig ist (diese Einschränkung gilt nicht für andere Erythropoietin-Indikationen). Zudem wird empfohlen, unter einer Therapie mit Epoetin alfa in regelmässigen Abständen die Retikulozytenzahl zu bestimmen, um eine fehlende Wirkung von Erythropoietin bzw. eine Aplastische Anämie möglichst früh zu erkennen.

Rundschreiben der britischen Arzneimittelbehörde:
http://www.info.doh.gov.uk/doh/embroadcast.nsf/vwDiscussionAll/35595645F6304BFA80256C8D00456DCD

BDN #54 zu Epoetin alfa und Aplastischer Anämie:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn54.html

  • Geschmacksstörung unter Eprosartan (Teveten®) und anderen Sartanen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. Dezember 2002

Im «British Medical Journal» wird über eine Frau mit arterieller Hypertonie berichtet, die drei Wochen nach Beginn einer Therapie mit Eprosartan (600 mg/Tag) über metallischen Geschmack und Brennen im Mund klagte. Eine Woche nach Absetzen von Eprosartan waren die Beschwerden verschwunden, traten aber wieder auf, als das Mittel erneut verwendet wurde. Geschmacksstörungen sind auch bei anderen Sartanen (Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten) wie Losartan (Cosaar®) oder Valsartan (Diovan®) beschrieben.

Volltext des Fallberichts:
http://bmj.com/cgi/content/full/325/7375/1277

«pharma-kritik»-Nummern zu Eprosartan und anderen Sartanen (z.T. nur mit Abonnement/Passwort zugänglich):
http://www.infomed.ch/pk_template.php?pkid
http://www.infomed.ch/pk_template.php?pkid