Dieser Lebensraum kann nicht nur für Weinliebhaber, sondern auch für BotanikerInnen spannend sein. Rebberge werden vom Mensch an sonnigen, eher trockenen, oft kalkreichen Böden angelegt. Sie werden mehrmals im Jahr bearbeitet und gedüngt. Die spezialisierte Flora besteht einerseits aus Frühlings-Geophyten (Zwiebelpflanzen), andererseits aus Sommerannuellen (einjährigen Pflanzen), die häufig mehrmals im Jahr blühen können.

Beispiele für die 1. Gruppe sind die auf dem Foto dominierende Weinberg-Traubenhyazinthe (Muscari neglectum), aber auch Milchstern (z.B. Ornithogalum nutans), Weinberg-Lauch (Allium vineale) oder sehr selten die Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris). Zur 2. Gruppe gehören die abgebildeten Arten Gewöhnliches Greiskraut (Senecio vulgaris), Persischer Ehrenpreis (Veronica persica) und Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia), aber auch Erdrauch (Fumaria sp.),  Acker-Ringelblume (Calendula arvensis), Taubnessel (Lamium sp.) und andere.

Natürlich sieht man auch total vergiftete Rebberge ohne Unterwuchs, doch das ist schade und kurzsichtig. Denn die pflanzliche Biodiversität im Rebberg fördert ein reiches Insektenleben mit vielen Nützlingen.

Mein Bild stammt aus Wartau im St. Galler Rheintal.