Orchideen gelten zu Recht als Highlights der mediterranen Flora. Bereits im Februar und März beginnen die ersten Arten zu blühen und erreichen im April ihren Höhepunkt. Die Gattung Serapias umfasst 16 Arten (mit einigen zusätzlichen Unterarten), die meisten kommen im mediterranen Gebiet vor, 1 Art in Georgien und 1 Art ist auf den Azoren endemisch. Serapias vomeracea (Pflugschar-Zungenstendel) kommt auch in der Schweiz vor, nämlich im südlichen Tessin.

Der deutsche Name ist sehr zutreffend: die Gattung ist unverkennbar durch die auffallend grosse Lippe, die einer Zunge ähnlich schaut.  Der botanische Name leitet sich vom ägyptisch-hellenistischen Gott Serapis ab, der als Sinnbild der Fruchtbarkeit galt. Über Nacht werden die Blüten von Serapias gern von Insekten als Schlafplatz benutzt (als Nebeneffekt kann die Bestäubung der Pflanze erfolgen) – man spricht von „Schlafstättenblumen“.

 Mein Bild der Serapias neglecta stammt aus den Cinque Terre, wo sie am Rand eines Rebbergs oberhalb von Manarola bereits Ende März blühte.