Müssen für eine Meta-Analyse alle randomisierten Personen berücksichtigt werden?
- m -- Nüesch E, Trelle S, Reichenbach S et al. The effects of excluding patients from the analysis in randomised controlled trials: meta-epidemiological study. BMJ 2009 (7. September); 339: b3244 [Link]
- Zusammenfassung: Renato L. Galeazzi
- infomed screen Jahrgang 14 (2010)
, Nummer 1
Publikationsdatum: 1. Januar 2010 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Die Qualität von Meta-Analysen hängt direkt mit der Qualität der verwendeten Studien zusammen. So ist zum Beispiel bekannt, dass Art und Qualität der Verblindung in den ausgewählten Studien einen Einfluss auf das Resultat von Meta- Analysen haben. In vielen Studien werden Teilnehmende zwar randomisiert, später aber aus verschiedenen Gründen nicht in die Analyse einbezogen. Da dieses Vorgehen das Resultat einer Studie beeinflussen kann, könnte es auch einen Einfluss auf die Schlussfolgerungen von Meta-Analysen haben. Dies besonders, wenn als Endpunkte subjektive Parameter, wie beispielsweise Schmerzen, verwendet werden.
Es wurden 14 Meta-Analysen untersucht, in welchen insgesamt 167 randomisierte Studien mit Interventionen bei Hüftund Kniearthrose ausgewertet wurden; jede Meta-Analyse umfasste mindestens eine Studie, in der alle randomisierten Personen ausgewertet wurden, und eine, in der dies nicht der Fall war. Nur in 23% aller Studien waren die Daten aller randomisierten Personen analysiert worden. Der Anteil an Teilnehmenden, deren Daten nicht in die Auswertung einbezogen wurden, lag bei 0,1 bis 40% (Median 7,2%). Wenn nicht die Resultate aller randomisierten Personen berücksichtigt wurden, schnitt die getestete Therapie im Durchschnitt besser ab. Bei Studien, die eine grosse Wirksamkeit der untersuchten Therapie zeigten, und bei solchen zu alternativmedizinischen Interventionen war dieser Einfluss auf das positive Resultat am grössten. Wurden nur Studien, in denen alle Teilnehmenden in die Auswertung einbezogen wurden, für die Meta-Analysen verwendet, so verringerte sich der Nutzen der untersuchten Intervention in 10 der 14 Studien.
Die Studienverantwortlichen zeigen für die hier untersuchten Interventionen, dass deren Wirkung in einer Meta-Analyse weniger positiv beurteilt würde, wenn nur Studien mit Auswertung der Daten aller randomisierten Teilnehmenden berücksichtigt worden wären. Für andere Fragestellungen könne jedoch weder Richtung noch Ausmass dieses Einflusses vorausgesagt werden. Daher sei bei einer Meta-Analyse immer auch der Einfluss derjenigen Studien, welche nicht alle Randomisierten auswerten, auf das Resultat der Meta-Analyse zu untersuchen.
Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi
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