Eiben haben die Menschen aus verschiedenen Gründen schon immer fasziniert. Bezüglich Alter gibt es eindrückliche Zahlen: Die „Fortingall Yew“ in Schottland gilt als ältester Baum Europas – ihr Alter wird auf 2'000 bis 5'000 Jahre geschätzt. Auch aus der Normandie und Osteuropa sind sehr alte Exemplare bekannt. Der Baum wächst langsam und verträgt sehr schattige Lagen.

Die Verwendung des elastischen Holzes für Langbögen ist allgemein bekannt. Im Mittelalter führte die Verwendung des Holzes für die Waffenproduktion zu einer Übernutzung der Eiben. Erst mit der Einführung der Musketen erholten sich die Bestände.

Ebenso legendär ist die Giftigkeit des Baumes. Ausser dem roten Fruchtfleisch sind alle Teile (Holz, Nadeln, Fruchtkern) sehr giftig. Die Wirkung des Giftes war schon in der Antike bei Griechen, Römern und Kelten bekannt.

In der Barockzeit fand die Eibe eine weitere Verwendung als Heckengehölz in Gärten. Bekannt sind die Schlossgärten von Versailles und Schönbrunn mit Labyrinthen aus Eiben. Unsere Eibe ist die einzige Art der Familie Taxaceae in Europa. Weitere Eibenarten wachsen in Asien und Nordamerika.

In der Schweiz findet man den Baum vor allem in Schluchtwäldern und anderen schattigen Waldstandorten (Verbreitungsschwerpunkt ist die Nord- und Ostschweiz). Der Eiben-Buchenwald ist ein spezieller Waldtyp an steilen Mergelhängen. Die Eibe wird dabei nicht höher als 10 bis 12 Meter und wächst oft mehrstämmig.