Die Pflanze des Monats ist diesmal etwas „Gewöhnliches“. Sie kommt in Trockenwiesen in der ganzen Schweiz – und im übrigen Mittel- und Südeuropa – vor.

Botaniker werden manchmal schräg angesehen, weil sie die lateinischen Pflanzennamen verwenden. Als Argument dafür zitiere ich die verschiedenen Volksnamen des Wiesenknopfs (gemäss Wikipedia):

„Blutstillerin, Blutströpfchen, Braunelle, Drachenblut, Falsche Bibernelle, Herrgottsworte, Körbelskraut, Költeltskraut, Rote Bibernelle, Sperberkraut, Wiesenbibernelle, Wurmkraut, Becherblume, Kleine Bibernelle, Welsche Bibernelle, Gartenbibernelle, Kleines Blutkraut, Megenkraut, Nagelkraut, Pimpinelle oder Pimpernelle“.

Der Name Bibernell wird aber auch für einen Doldenblütler (Pimpinella) verwendet, unter Braunelle versteht man eher den Lippenblütler Prunella..... die Verwirrung ist also komplett.

Die vielen Namen deuten darauf hin, dass die Pflanze als Heilkraut verwendet wurde. Auch der lateinische Name (sanguis = Blut, sorbere = stillen) zeigt dies. Der Wiesenknopf enthält viel Vitamin C, als Tee soll er stärkend, harntreibend und kariesvorbeugend wirken. Auch in der Wildkräuter-Küche ist die Pflanze zu verwenden: Die jungen Blätter schmecken gut auf Brot oder fein gehackt in Salaten, Quark, Eierspeisen, Gemüse, Kräuterbutter und frischen Suppen. Der Geschmack ist leicht nussartig.