Es gibt in den Schweizer Alpen 2 botanische Hot Spots: das Engadin und die Vispertäler, vor allem die Region um Zermatt. Beide Gebiete sind touristisch stark erschlossen, aber trotzdem für Botaniker sehr lohnend.

Die Pflanze des Monats gehört zur „Allerweltsgattung“ Klee (Trifolium) aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Es braucht ein gutes Auge, um den winzigen Stein-Klee zu entdecken: die Pflanze ist nur 5 – 15 cm hoch, die weissen oder blassrosa Blüten sind 3 - 4 mm lang. Trifolium saxatile wächst auf Silikatschutt und Alluvionen (Gletschervorländer, Flussbetten) im subalpinen und alpinen Bereich auf 1'400 bis 2'700 Meter ü.M. Der Stein-Klee ist ein Endemit der Zentralalpen. Ausser im südlichen Wallis kommt er nur noch in den französischen Westalpen, in Italien in Seitentälern des Aostatales und isoliert in Süd- und Nordtirol vor. Die Pflanze ist nicht konkurrenzstark, d.h. sie wird leicht durch andere verdrängt. Wegen der Klimaerwärmung wird befürchtet, dass sie an ihren Standorten in tieferen Lagen verschwinden wird, dass andererseits neue Standorte in höheren Lagen nicht so rasch als Ersatz zur Verfügung stehen. Die internationale Verantwortung der Schweiz für diese Art ist hoch.