An dieser Pflanze scheiden sich die Geister: die einen finden sie schön und pflanzen sie sogar im Garten an, die anderen verdammen sie als sogenannten „invasiven Neophyt“ – und beide haben recht.

Die Gattung Impatiens ist in der Flora Helvetica mit 4 Arten vertreten, aber nur eine – das Wald-Springkraut oder Rührmichnichtan (Impatiens noli-tangere) - ist wirklich heimisch, die übrigen sind nach 1492 (Entdeckung Amerikas) eingewandert, gelten also als Neophyten. Diese sind ja nicht per se böse, wenn man bedenkt, dass die Schweiz vor 12'000 Jahren fast gänzlich von Eis bedeckt war, sind alle Pflanzen irgendwann eingewandert. Die invasiven Neophyten verdrängen aber durch ihre massenhafte Vermehrung die einheimischen Arten, und das ist leider bei unserer Pflanze des Monats der Fall. Vor allem entlang von Gewässern breitete sie sich in den letzten 20 Jahren massiv aus. Die Bekämpfung ist aber relativ einfach, weil es sich um eine einjährige Pflanze handelt: reisst man sie vor der Samenverbreitung aus, kommt sie im Folgejahr nicht mehr zum Blühen.

Allen Springkräutern gemeinsam ist die Methode der Samenverbreitung: Die Fruchtkapseln sind durch Zellsaftdruck gespannt und reissen bei Berührung an vorgebildeten Nähten blitzschnell auf. Dabei werden die Samen bis über drei Meter fortgeschleudert. Die ursprüngliche Herkunft der meisten Springkräuter aus der Familie der Balsaminengewächse ist das tropische und subtropische Afrika, Impatiens glandulifera stammt allerdings aus dem Himalaya und hat via englische Gärten den Weg zu uns gefunden. Es blüht von Juli bis September und wird wegen des reichlichen Nektars vor allem von Hummeln geschätzt.