Die Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) ist in der Schweiz mit den Gattungen Mauerpfeffer oder Fetthenne (Sedum), Hauswurz (Sempervivum) und Rosenwurz (Rhodiola) vertreten. Die namensgebende Gattung Crassula allerdings hat ihren Schwerpunkt mit ca. 170 Arten in Südafrika. Wie in den letzten Jahren geht unsere Reise im November wieder in dieses faszinierende Land. Schon der Name ist Programm – crassus heisst auf Lateinisch fett. Die meisten Crassula-Arten sind Blattsukkulenten, d.h. sie haben fleischige Blätter, mit deren Hilfe die Pflanze das Wasser für die trockenen Perioden speichern kann.

Innerhalb Südafrikas ist die Capensis, also das Gebiet im Südwesten des Landes rund um Kapstadt, das Zentrum der Crassula-Verbreitung. Mein Foto stammt aber aus einer ganz anderen Gegend: Crassula rubescens wächst in den Drakensbergen in der alpinen Stufe zwischen 2'850 und 3'000 Meter über Meer (am Sani-Pass an der Grenze zu Lesotho). Hier sind die sukkulenten Blätter nicht für die heissen Sommer nötig (es regnet nämlich fast täglich), sondern für die kalten Winter. Die Pflanze wird nur ca. 5 bis 10 cm hoch und zeigt damit die typische Anpassung an das raue alpine Klima.