Diese südeuropäische Pflanze kommt in der Schweiz ausser im Tessin in den Föhngebieten der Alpennordseite vor (Innerschweiz, Bündner Herrschaft, St. Galler Rheintal). Sie wächst in lichten Laubwäldern und an Waldrändern der kollinen und montanen Stufe.

Der Turinermeister (manchmal liest man auch Turiner-Meier) unterscheidet sich vom Echten Waldmeister (Galium odoratum) durch die breit-lanzettlichen Blätter, die zu 4 in einem Quirl angeordnet sind. Die Krone der Blüten ist mit bis 6 mm wesentlich länger als beim Echten Waldmeister (1 mm). Beide Pflanzen gehören zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae), zu der auch die grosse Gattung der Labkräuter (Galium) zählt. Ob die Labkräuter tatsächlich für die Fermentierung von Käse verwendet wurden, ist umstritten. Heute wird jedenfalls das Lab aus dem Kälbermagen dafür verwendet. Im Internet findet man aber Hinweise, dass das Echte Labkraut (Galium verum) dem englischen Chester-Käse die typische gelbe Farbe verleiht.

Die Familie der Rubiaceae ist weltweit eine der wichtigsten, der Schwerpunkt der Verbreitung sind allerdings die Tropen und Subtropen. Prominentestes Beispiel: Der Kaffeestrauch (Gattung Coffea).