Ich wünsche Ihnen alles Gute für das Jahr 2011 und viele Entdeckungen und Überraschungen in der Natur.

Im blumenlosen Januar möchte ich in Zukunft an berühmte Botaniker erinnern. Als erster ist der Berner Naturwissenschaftler Albrecht von Haller (1708 – 1777) an der Reihe. Die beiden Fotos zeigen Hallers Anemone (Pulsatilla halleri) und Hallers Primel (Primula halleri) aus der Region Zermatt – Saas-Fee im Wallis.

Albrecht von Haller war ein Universalgelehrter – er studierte Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik und Botanik in Tübingen, Leiden und Basel. Er war Stadtarzt und Leiter der Zentralbibliothek in Bern, Professor für Anatomie, Chirurgie und Botanik in Göttingen, wo er auch einen heute noch bestehenden Botanischen Garten gründete.

Sein Gedicht „Die Alpen“ löste einen regelrechten Sturm auf die Berge aus, nachdem man diese vorher als bedrohlich und nur aus Distanz betrachtet hatte. Haller schrieb über 17'000 Briefe in seinem Leben und erhielt eine noch grössere Zahl von Briefen. Er verfasste eine erste umfassende Flora der Schweiz und unternahm zusammen mit Johannes Gessner mehrere Sammelreisen in den Alpen.

In einem Punkt irrte er: Er lehnte die binäre Nomenklatur von Carl von Linné ab (Gattung und Artname als eindeutige Bezeichnung). Trotzdem hat er grosse Verdienste in der Botanik (und Anatomie) erworben. 2008 wurde in Bern mit diversen Veranstaltungen diesem grossen Sohn der Stadt gedacht.