Denosumab kann bei Niereninsuffizienz Hypokalzämie verursachen

  • Autor(en): Etzel Gysling
  • pharma-kritik-Jahrgang 45 , Nummer 4, PK1276
    Redaktionsschluss: 2. Februar 2024
Wer wegen einer chronischen Niereninsuffienz dialysiert werden muss, hat in der Regel eine Störung des Mineral- und Knochenstoffwechsels und ein hohes Frakturrisiko. In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, wie sich Denosumab (60 mg alle 6 Monate, Prolia®) im Vergleich mit oralen Bisphosphonaten bei Dialyse-pflichtigen Frauen im Alter ab 65 Jahren auf die Kalziumspiegel auswirkt. Von 1523 Frauen, die mit Denosumab behandelt wurden, trat bei 607 eine ausgeprägte Hypokalzämie (mit Werten unter 1,88 mmol/l) auf. Eine solche Hypokalz­ämie war jedoch nur bei 23 von 1281 mit oralen Bisphosphonaten behandelten Frauen zu beobachten. Eine besonders bedrohliche Hypokalzämie (Werte unter 1,63 mmol/l) trat innerhalb von 12 Wochen bei 11% der mit Denosumab Behandelten auf, unter Bisphosphonaten nur bei 0,4%.

Obwohl die Autorinnen und Autoren dieser Studie die Verabreichung von Denosumab bei Dialyse-pflichtigen Kranken nach «sorgfältiger Abwägung» und bei genauer Überwachung für vertretbar halten, muss das Medikament wohl mindestens bei älteren Dialyse-pflichtigen Individuen als kontraindiziert bezeichnet werden.

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Denosumab kann bei Niereninsuffizienz Hypokalzämie verursachen (2. Februar 2024)
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pharma-kritik, 45/No. 4
PK1276
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