• Opioide helfen nicht gegen herzinsuffizienzbedingte Atemnot
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 29. Februar 2024

In einer Metaanalyse wurde untersucht, welchen Nutzen Opioide erwarten lassen, um eine herzinsuffizienzbedingte Atemnot zu behandeln. Es wurden sieben randomisierte, mindestens einfachblind geführte Studien berücksichtigt, die ein Gesamtkollektiv von knapp 300 Personen umfassten. Die Auswertung ergab, dass Opioide bei Herzinsuffizienz eine Dyspnoe nicht nennenswert vermindern, jedoch signifikant häufiger Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Obstipation hervorrufen.

Volltext der Metaanalyse aus dem «Heart»: Effect of opioids for breathlessness in heart failure: a systematic review and meta-analysis

  • Sehnenprobleme durch Aromatasehemmer
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 20. Februar 2024

Die zur endokrinen Behandlung des Mammakarzinoms verwendeten Aromatasehemmer – Anastrozol (Arimidex® u.a.), Letrozol (Femara® u.a.) und Exemestan (Aromasin® u.a.) – scheinen in seltenen Fällen Sehnenprobleme verursachen zu können. Dazu gehören namentlich Entzündungen (Tendinitis, Tenosynovitis) sowie Rupturen der Sehnen. Der pathophysiologische Zusammenhang besteht vermutlich darin, dass sich auch in den Ringbändern und Retinacula der Sehnen Östrogenrezeptoren befinden.

Mitteilung der malaysischen Arzneimittelbehörde: Third-Generation Aromatase Inhibitors (Anastrozole; Exemestane; Letrozole): Risk of Tendon Disorders

  • Atropin-Tropfen in niedriger Dosis bremsen das Fortschreiten einer Myopie nicht
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 8. Februar 2024

Atropin-Augentropfen in einer Konzentration zwischen 0,5 bis 1,0% scheinen eine wirksame Methode zu sein, um die Zunahme einer Kurzsichtigkeit zu bremsen, führen aber oft zu einer Photophobie und zu verschwommenem Nahsehen. Deshalb werden Atropin-Augentropfen heute meist in niedrigerer Konzentration verschrieben – wozu es bislang aber noch wenig kontrollierte Daten gibt, was den Anlass zur folgenden Studie bildete.
187 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren mit einer Myopie von −1 bis −6 Dioptrien erhielten doppelblind jeweils auf die Nacht 1 Tropfen mit Atropin 0,01% oder als Placebo. Primärer Endpunkt war die Visusveränderung nach 24 Monaten; in dieser Zeit verschlechterte sich der Visus unter Atropin sogar etwas mehr als unter Placebo (0,82 gegenüber 0,80 Dioptrien).

Kurzform der Studie aus dem «JAMA Ophthalmology»: Low-Dose 0.01% Atropine Eye Drops vs Placebo for Myopia Control

  • Kontinuierliche Gabe von Nitroglycerin: Kein Nutzen bei Hitzewallungen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 1. Februar 2024

Stickstoffmonoxid (NO) ist ein potenter Vasodilatator und spielt bei der Entstehung von Hitzewallungen eine wichtige Rolle. Die vasodilatierende Wirkung von Nitroglycerin wird ebenfalls über die Freisetzung von Stickstoffmonoxid vermittelt. Die ununterbrochene Anwendung von Nitroglycerin führt aber zu einer Verarmung an Stickstoffmonoxid (und deshalb zu einer Nitrattoleranz).
Ob sich dieser Mechanismus auch im klinischen Alltag nutzen lässt, wurde in einer 12-wöchigen Doppelblindstudie geprüft. 134 Frauen, die sich in der Peri- oder Postmenopause befanden und täglich unter mehrmaligen Hitzewallungen litten, erhielten ein Nitroglycerin- oder ein Placebo-Pflaster, das alle 24 Stunden durch ein neues ersetzt wurde. Die Nitroglycerin-Dosis betrug zu Beginn 0,2 mg/h und konnte je nach Wirkung und Verträglichkeit auf 0,6 mg/h erhöht werden. Wie sich zeigte, liess sich die Zahl jeglicher Hitzewallungen sowie die Zahl der mittelschweren bis schweren Hitzewallungen mit Nitroglycerin gegenüber Placebo nicht signifikant vermindern.

Kurzform der Studie aus «JAMA Internal Medicine»: Efficacy of Continuous Transdermal Nitroglycerin for Treating Hot Flashes by Inducing Nitrate Cross-tolerance in Perimenopausal and Postmenopausal Women